09. Mai 2022
Brückenverschub - ein komplexer und spannender Vorgang
Was genau passiert bei einem Brückenverschub? Im Straßen- bzw. Infrastrukturbau kommt ein Brückenverschub recht häufig vor und ist sehr beeindruckend.
Die vorgefertigten Brückenteile werden mithilfe von Hydraulik und dicken Stahlseilen bewegt, oftmals nur ein paar Zentimeter pro Stunde oder wie am Darmstädter Kreuz mit bis zu 10 m/h.
Hunderte Tonnen Stahl bewegen sich langsam zum finalen Endpunkt und werden dort auf die bereits fertiggestellten Pfeiler aufgelagert. Hier werden in der Regel sogenannte Verschubwippen aus Stahl mit aufgesetzten Gleitlagern aus Teflon und Edelstahl eingesetzt, um mit sehr geringer Reibung die schweren Brückenteile zu verschieben. Dieser Vorgang ist Präzisionsarbeit und muss hochkonzentriert ablaufen. Ein Verschub findet innerhalb einer Sperrpause statt bzw. oft an Wochenenden und nachts, damit der Verkehr so wenig wie möglich beeinträchtigt wird.
Auf den Fotos kann man einige Verschübe unserer Teams sehen:
1. Darmstädter Kreuz 👉 620 Tonnen / 90 Meter - 5.000 Tonnen insgesamt (Bild 1)
2. B58n Wesel 👉 10.000 Tonnen / 70 Meter (Bild 2)
3. Duisburg Ruhrkanalbrücke 👉 1.600 Tonnen / ca. 250 Meter (Bild 3)